_mapping moments [2023]
video, sound (Ambisonics), three projectors, 16 speakers, 16 meters projector screen
Date: 24.03.2023 12.00 - 20.00 h
Location: Studio Transmediale Formen
Georg-Glock-Straße 15
40474 Düsseldorf
Die Vorgaben der Komposition beschränken sich auf das Bereitstellen von musikalischen Pattern (Muster), die in beliebigen Folgen und Kombinationen gespielt werden können.
Wie kann ich Gemeinschaft und Individualität gleichzeitig erfahren?
Wo ist Rücksicht angebracht?
Wann wird Individualität zu einem Problem?
Die Musikerinnen und Musiker des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr bewegen sich auf markierten Wegen auf der Piazza im K21. Diese Wege werden durch Linien am Boden vorgegeben, auf denen die Laufrichtung individuell gewählt werden kann. Notenpulte mit Auszügen der Komposition stehen im Raum verteilt. Die Musikerinnen und Musiker entscheiden sich während der Performance ohne Vorgabe für unterschiedliche Notenpulte und spielen die darauf liegenden musikalischen Pattern. Auch das Publikum kann sich frei im Raum bewegen und die Hörpositionen variieren. Inspiration und Ausgangspunkt für die 24 kombinierbaren Pattern sind die Dienstgradabzeichen der Bundeswehr.
NDM ist eine aleatorische Performance, die einen erweiterten individuellen Entscheidungsraum, die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme und die Begegnung mit den Zuschauer*innen eröffnet.
> Konzept + Komposition
Veranstaltungsorte
Cragg Foundation – Skulpturenpark Waldfrieden
24. November 2020
In der Ausstellung Sean Scully, “INSIDEOUTSIDE”
Kunstsammlung NRW – K21 – Piazza
9. Oktober 2019
Im Rahmen der Konzertreihe „Sonify“, kuratiert von Phillip Schulze, anlässlich der Ausstellung „Carsten Nicolai. Parallax Symmetry“, 28.9.2019 – 19.1.2020
Komposition
mit Patrick Arnold, Philipp Reimann
In der Komposition NDM orientieren sich die musikalischen Pattern an den Dienstgradabzeichen (Symbole) der Bundeswehr. Patrick Arnold, Philipp Reimann und Vincent Stange entwickelten ein Konzept, mit dem die grafischen Abzeichen in Musik übersetzt werden.
Die Dienstgrade sind in fünf Gruppen unterteilt: Mannschaften, Unteroffiziere (mit u. ohne Portepee), Offiziere, Stabsoffiziere (Hauptleute u. Leutnante) und Generale. Diese Gruppen sind fünf musikalischen Kategorien zugeordnet: Rhythmik, Harmonik, Melodik, Dynamik und Improvisation. Die Kategorien bauen aufeinander auf, sodass die letzte Gruppe der Generale alle musikalischen Parameter beinhaltet.
Die Dienstgradgruppe Mannschaft ist der Rhythmik zugeteilt. Das Abzeichen des Oberstabsgefreiten zeigt beispielsweise fünf diagonalen Balken, zusammengefasst in eine Dreier- und Zweiergruppe. Diese sind in einen dementsprechenden Rhythmus im 6/8 Takt aus drei und zwei Achtelnoten übersetzt.
Die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere wird in die Kategorie Harmonik übertragen. Hier beziehen sich die Pattern immer auf die Intervallstruktur der Obertonreihe.
Die Kategorie Melodik leitet sich von den Abzeichen der Offiziere ab. Alle Offiziersabgrade zeigen im Abzeichen einen oder mehrere Sterne. Je höher der Offiziersgrad ist, desto mehr Sterne sind im Abzeichen abgebildet. Das Sternsymbol wird in ein atonales Motiv übersetzt. Das musikalische „Stern“-Motiv wird nach oben transponiert wiederholt und zwar immer so häufig, wie der Sterne im jeweiligen Abzeichen auftaucht.
Im Abzeichen der Stabsoffiziere und Generale befindet sich ein halbkreisförmiges Eichenlaub. Dieses ist durch einen musikalisch dynamischen Verlauf verklanglicht.
Die Kategorie Improvisation ist der Gruppe der Generale zugewiesen. Es werden Noten mit einer Anweisung vorgegeben, mit der die Interpret*innen frei umgehen und improvisieren können. In der Gruppe der Generale wurde weniger das Abzeichen als Grafik, als die Stärke der Befehlsfreiheit berücksichtig.
Ensemble
Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr
Die Musikerinnen und Musiker des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr bekom- men ihre musikalische Ausbildung an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Unterrichtet werden Blas-, Schlag- und Percus- sioninstrumente sowie Keyboard, da all diese Instrumentengruppen und Instrumente in einem modernen sinfonischen Blasorchester Verwendung finden. Die Ausbildung schließt mit der Feldwebelprüfung musikfachlicher Teil und ist der Abschluss für den professionellen Militärmusiker, um nachfolgend in einem Musikkorps der Bundeswehr als Orchestermusiker in der Feldwebellaufbahn eingesetzt zu werden.